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Einsatz

Einsatz in Kamerun

Zwei Mal pro Jahr reist ein Team aus Ärzten, medizinischem Personal und Therapeuten für 14 Tage nach Kamerun, um dort Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene zu behandeln.

Unseren Kollegen vor Ort machen im Vorfeld die Einsatztermine bekannt. Dazu nutzen sie die gängigen Medien wie Rundfunkt, TV und Plakate. Die Information, dass Ärzte aus Deutschland zum Operieren kommen, verbreitet sich bis über die Landesgrenzen hinaus.

So finden sich teilweise bereits eine Woche vor den Operationsterminen Mütter mit ihren Kindern selbst aus Nigeria, Tschad und Gabun in den Krankenhäusern ein und warten auf das Team von HAMAMI.

Die Kosten für die Operation, die An- und Abreise, sowie die Vor- und Nachbehandlungen sind für die Patienten kostenfrei und werden von unserem Verein finanziert.

Einsätze

Lesen Sie hier unsere Berichte über unsere Einsätze in Kamerun

Patienten

Lesen Sie hier Berichte über Hamami-Einsätze, die Behandlungspläne für Patienten und die Erfolge, die wir dabei erzielen.

Alimatou Sadia

Sadia ist 4 Jahre alt und kommt zu ihrer zweiten OP.
Das Mädchen ist mit einer einseitigen Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt gekommen.

Vor zwei Jahren wurde die Spalte an ihrer Lippe verschlossen. Sadia ist das dritte von sechs Kindern ihrer Mutter. Sie ist die vierte Frau ihres Vaters. Der Vater hat weitere sechs Kinder mit seiner ersten Frau, sechs Kinder mit der zweiten, ein Kind mit der dritten und eben diese sechs Kinder mit Sadias Mutter.

Ihr ältester Bruder, der Erstgeborene ihrer Mutter ist mit einer isolierten Gaumenspalte zur Welt gekommen. Er konnte mit ca. einem Jahr operiert werden und lernte sprechen wie jedes andere gesunde Kind.
Sadia hatte dieses Glück nicht. Sie hat das Sprechen mit einer Gaumenspalte gelernt. Mit ihren vier Jahren wird es eher unwahrscheinlich sein, dass sie das Sprechen ohne Nasilieren lernt.

Sadia ist als Zwilling zur Welt gekommen. Ihr Zwillingsbruder ist gesund. Ihre Mutter hat zwei Mal direkt hintereinander Zwillinge zur Welt gebracht. Bei dem ersten Pärchen Sadia und ihr Bruder sind beide Kinder am Leben und wohlauf. Beim zweiten Pärchen hat der Zwillingsjunge die Strapazen der Geburt nicht überlebt.
Sadia wird nächstes Jahr eingeschult.

Wir, Hamami – schenk ein Lächeln e.V, freuen uns mit Sadia und ihrer Famille.

Mohamed Ali

Der heute 7-jährige Junge war im Bauch seiner Mutter ein Boxer. Also benannten seine Eltern ihn nach dem weltberühmten Sportler.

Für die nicht verheirateten Eltern des Jungen war es ein Wunder, dass die Mutter schwanger wurde. Denn ihrer Überzeugung nach war sie so krank und entstellt, dass sie kein Kind austragen konnte: sie leidet seit ihrer Kindheit an epileptischen Anfällen und hatte bei einem häuslichen Unfall schwere Verbrennungen davongetragen.

Eines Tages war sie wie gewöhnlich mit der Zubereitung der Mahlzeit für ihre Familie im Elternhaus beschäftigt, als sie aus heiterem Himmel einen epileptischen Anfall bekam. Sie war zu diesem Zeitpunkt ganz alleine zu Hause. Unter den Krämpfen stürzte sie hilflos ins offene Feuer. Das gerade auf der Feuerstelle erhitzte, siedende Öl ergoss sich dabei über ihren Körper, verbrannte große Hautflächen bis in die Tiefe.

Die folgenden zwei Jahre wurde sie immer wieder im Hospital behandelt, mal mit der Hilfe von ausländischen Ärzten, die gerade zugegen waren, mal mit Hilfe des einheimischen Personals, das ihr regelmäßig die Verbände wechselte. Die Brandwunden heilten zwar ab, aber die fürchterlichen Brandnarben blieben. Mit dieser Entstellung hatte sie kaum Chancen, geehelicht zu werden.

Aus einer heimlichen Liebschaft, vermutlich mit einen Motorrad-Taxifahrer, der selbst im Grund ein armerTeufel war, wurde sie schwanger. Beide waren im Irrglauben, dass nach solch einer Verbrennungserkrankung sie nie Mutter werden könnte. Als Muhamed Ali das Licht der Welt mit einer doppelseitigen Lippen-Kieferspalte erblickte, fühlten sich alle Beteiligten darin bestätigt, dass diese Frau keine normalen Kinder gebären könnte.

Mohamed Ali geht seit diesem Jahr in die Grundschule. Dafür war ein Gespräch mit der Schulleitung und unserer Mitarbeitern in Kamerun notwendig um die Schulleitung davon zu überzeugen den „abnormalen“ Jungen unter normalen Kindern aufzunehmen.

Sieben lange Jahre hat es gedauert, bis das Kind operiert werden konnte. Die Gründe dafür waren vielfältig. Mohamed Ali wohnt in der Stadt Ngaoundere bei seinem Onkel, seine Mutter hingegen bei ihrem Vater auf dem Land. Sie selbst kann nicht für Mohamed sorgen. Zwischen seinem ersten und zweiten Lebensjahr konnte er nicht operiert werden, weil seine Mutter noch so sehr mit ihrem eigenen Leid beschäftigt war. Im ersten geplanten OP-Jahr 2012 litt der Junge unter einer schweren Wurmerkrankung und im darauf folgenden Jahr 2013 hatte er eine schwere Malaria mit schlechten Blutwerten. Der für 2014 geplante OP Einsatz in seiner Region wurde kurzfristig abgesagt. So führten unglückliche Umstände Jahr für Jahr dazu, dass er nicht operiert werden konnte. Erschwerend kam hinzu, dass bis zum Jahre 2014 außerhalb der großen OP Kampagnen kein kamerunischer Arzt selbständig in dieser Region operieren konnte.

Als nun bei unserem Einsatz mit Hamami – Schenk-ein-Lächeln-eV im Oktober 2015 alle Zeichen günstig standen und wir Ali endlich operieren konnten, freuten sich Alis Freunde, seine Familie und selbst sein Schuldirektor sehr über unseren Einsatz. Vor allem auch darüber, dass unserer kamerunischer Kollege vor Ort für die Weiterbehandlung von Ali garantieren kann.

Njang Tracy

Petronella ist die Mutter von Njang Tracy, die mit einer Gaumenspalte am 20.02.2015 bei Bamenda geboren wurde. In der Nacht, als Tracy zur Welt kam, bekam unser Kollege und Vorsitzende von Hamami Kamerun Dr. Didier Ntongsi einen ziemlich aufgeregten Anruf von Petronella. „Doktor, ich habe eine Tochter geboren!!! Nur…Sie müssen sich ihren Mund anschauen… “ Daraufhin bekam ich in Deutschland am selben Tag einen Anruf von meinem Kollegen: „Petronela hat ein dickes Baby zur Welt gebracht!… Ich muss morgen hinfahren um mir den Mund anzuschauen…“.

Der Großvater mütterlicherseits von Tracy kam mit einer unvollständigen Lippenspalte zur Welt. Er wurde Vater von acht Kindern. Zwei von ihnen, ein Junge und ein Mädchen, wurden mit schweren, vollständigen Lippen-Kiefer- Gaumensegelspalten beidseits, und zwei weitere, ein Junge und ein Mädchen, mit unvollständigen Lippenspalten geboren.

Petronella, Tracy’s Mutter, ist eines seiner Kinder mit der schweren beidseitigen Lippen-Kiefer-Gaumensegelspalte. Sie ist nicht verheiratet mit Tracy’s Vater. Die Familie des Vaters wünscht keine Ehe mit Petronella, da die Beziehung ihres Sohnes eher eine peinliche, heimliche Liebschaft war.

Petronella hat eine Ausbildung als Grundschullehrerin in einer privaten Schule gemacht. Bekommt jedoch keine Anstellung, da ihre Aussprache sehr gezeichnet ist von ihrer Gaumensegelspalte, die zwar schon operiert wurde aber keine sprachtherapeutische Übungen erfahren hat.

Derzeit engagiert sich Hamami dafür, dass sie als angestellte Botschafterin für Hamami arbeiten kann. Wir bilden Petronella im Herbst zur Stillberaterin für Spaltpatienten in ihrer Region aus.

(Wird fortgeführt)

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