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Einsatz in Ngaoundéré - Oktober 2015
62 Patienten erfolgreich operiert

Nach unserer ersten Kampagne unter der Flagge von „Hamami“ im Mai diesen Jahres folgte nun die zweite Mission im Norden Kameruns. Einsatzort war das „Hôpital Protestant de Ngaoundéré“, in dem mehrere Teammitglieder bereits seit vielen Jahren erfolgreich Operationseinsätze durchführen. Die Stadt Ngaoundéré hat rund 230.000 Einwohner und ist ein landwirtschaftliches Handelszentrum.

Die Vorbereitungen für das Projekt begannen bereits im Laufe des Jahres 2014. Mit Hilfe einheimischer Mitarbeiter erfolgte die Registrierung der Patienten sowie die logistische und administrative Vorarbeit. Im Gegensatz zu vorhergehenden Einsätzen mit anderen Organisationen lag der Fokus gemäß der Satzung von „Hamami“ auf der stärkeren Einbindung und Ausbildung der kamerunischen Kollegen. So nahmen – wie auch bereits im Mai – die Ärzte Dr. Ntongsi und Dr. Mokala an dem Einsatz Teil. Neu dazu gestoßen ist die Kinderärztin Frau Dr. Helene Kamo Doka, die sich sehr für die Arbeit mit Spaltkindern interessiert und im Rahmen dieses Einsatzes in die Thematik eingeführt wurde, sowie der HNO-Arzt Dr. Lessle, der in Ngaoundéré ansässig ist. Aus Deutschland reiste ein Team bestehend aus Frau und Herrn Dr. Kustermann, der kamerunischen Ärztin Rosy Abo’o Ndong sowie Frau Faulhaber, Frau Ell und der Schülerin Salomé Ehrenberger an. Ganz besonders haben wir uns über die Teilnahme des Fotografen Karsten Koch gefreut, der für die Dokumentation verantwortlich zeichnete. Aus Indien kamen Prof. Dr. Mishra Sobhan und der zurzeit dort tätige deutsche Arzt Dr. Dr. Lichtenstein.

Am 22.10.15 traf das Team in Yaoundé ein, um von dort aus gemeinsam den Weg nach Ngaoundéré anzutreten. Zwei Tage später kamen wir dort an und begannen umgehend mit der Arbeit. Jetzt war die Voruntersuchung der bereits eingetroffenen Patienten sowie die Erstellung des OP-Plans für die kommenden Tage am wichtigsten. Außerdem mussten Medikamente, Geräte und Instrumente überprüft, die OP-Teams organisiert, das Pflegepersonal eingeteilt und instruiert und mit der Krankenhausleitung Details der Patientenbetreuung geklärt werden.

Insgesamt waren für unseren Einsatz 80 Patienten angemeldet worden. Wie wir allerdings feststellen mussten, warfen die Schrecken des islamistischen Terrors in Nord-Nigeria ihre Schatten bereits in weite Teile des Nordens Kameruns, sodass viele der Patienten dieser Region die Anreise nach Ngaoundéré nicht antreten konnten. Schlussendlich fanden 39 große und kleine Spaltpatienten, sechs NOMA und neun Schilddrüsenpatienten den Weg zu uns. Insbesondere das Eintreffen von insgesamt acht Patienten aus dem Norden hat uns sehr gefreut, die es trotz der Einschränkungen zu uns geschafft haben.

Die OP-Vorbereitungen wurden planmäßig abgeschlossen, sodass es am Montag, den 26.10.15 mit den ersten OPs losgehen konnte. Die ersten Tage sind erfahrungsgemäß immer von gewissen Anlaufschwierigkeiten geprägt, da aber viele Teammitglieder über einen großen Erfahrungsschatz – speziell mit der Arbeit in Kamerun – verfügten, spielte sich das örtliche mit unserem Team rasch ein. So konnten sämtliche Operationen im Laufe der folgenden Tage erfolgreich durchgeführt werden. Jeden Tag trafen weitere Patienten ein, die entsprechend untersucht, deren Erkrankung diskutiert und die optimale Therapie festgelegt wurde. Wir operierten von morgens bis abends, bis wir am 03.11.15 die letzten Eingriffe vornahmen. Damit beendeten wir den chirurgischen Teil des Einsatzes. Jetzt ging es zur Nachbehandlung der Patienten und Nachbesprechung mit den örtlichen Kollegen.

Abschließend erfolgte die Evaluation des Einsatzes und die – zugegeben nicht so spannende – Überprüfung der Dokumentation der Behandlungen. Außerdem musste die Abrechnung des Einsatzes und die Planung der nächsten Kampagne in Angriff genommen werden. Wir beschlossen, im kommenden Jahr im Frühling und Herbst wieder zwei Einsätze durchzuführen. Nur so ist es möglich, eine kontinuierliche Betreuung sowie ein stabiles Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung aufzubauen.

Der Einsatz 10/2015 war äußerst erfolgreich. Hervorzuheben ist zum einen die Erkenntnis, dass es neben den Patienten mit Spalterkrankungen auch einen großen Bedarf an weiteren rekonstruktiven Gesichtseingriffen wie etwa bei den Opfern der schrecklichen NOMA-Erkrankung gibt. Die Versorgung dieser Patienten soll zukünftig noch stärker in den Fokus unserer Tätigkeit genommen werden. Es ist festzuhalten, dass es in Anbetracht der noch recht jungen Geschichte von ‚HAMAMI‘ noch viele Dinge zu entwickeln gibt, aber das hohe Maß an Einsatz und Teamgeist der Teilnehmer beeindruckend war! Diese Leidenschaft für unsere Patienten ist die Grundlage unserer Arbeit als „HAMAMI“ – Schenk‘ ein Lächeln!

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