ZUTUA Meiganga Campus

Der ZUTUA Meiganga Campus entsteht!

22 Hektar. 500 Bäume. Fruchtbarer Boden. Ein kleiner Flusslauf. Mangos, Erdnüsse, Yamswurzeln, Mais, Maniok, Zuckerrohr – ein kleiner Garten Eden, der uns auf viele Jahrzehnte eine besonders gute Versorgung sichern wird. Und der für Wohn-, Werk- und Schulgebäude reichlich Baumaterial bietet: Lehm!

Einen geeigneten Ort haben wir gefunden...

Nur anderthalb Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Meiganga gibt es ein urwüchsiges, grünes Paradies.
Vor drei Jahren standen etwas mehr als 4 ha davon zum Kauf, was in etwa der Größe von vier Fußballfeldern entspricht.

Fruchtbar und weitläufig genug, um sowohl Landwirtschaft zu betreiben als auch Gebäude für die Schule, die Näherei und Unterkünfte für unsere Schüler:innen zu errichten. Die hügelige Landschaft, mit hunderten großen, schattenspendenden Bäumen war der ideale Fleck Erde für unsere Vision den ZUTUA-HAMAMI-Campus. Der Bachlauf führt auch in der Trockenzeit noch ausreichend Wasser zur Bewässerung der Felder und für die wöchentliche große Wäsche.

Als Jürgen Reiter dort im Sommer 2023 eine Brunnenbohrung für das dringend benötigte Frischwasser veranlasste und erste Solarpaddels erwarb, hatte sich die Idee von unserem Vorhaben bereits herumgesprochen. In der Folge wurde uns weiteres umliegendes Gelände zum Kauf angeboten. Kleine Handwerksbetriebe interessierten sich dafür, auf unser Bauland umzusiedeln und ihr Gewerbe für uns nutzbar zu machen.

Eine Wachsfabrik und eine Töpferei boten sich an. Betriebe, deren ökologische Arbeitsweise die örtlichen natürlichen Ressourcen nutzen. Bienen, Honig und Ton sind reichlich vorhanden.

Im Umkreis gibt es Dutzende von Kirchen, die regelmäßig große Mengen Kerzen ordern für die Messe, und fast jeder Haushalt hat keine Elektrizität.

Wir haben diese Angebote gerne angenommen. Wie auch die Angebote zum Kauf von weiterem Land. So ist unser Campus inzwischen auf eine Größe von über 22 ha angewachsen.

BAUEN und LERNEN – eine traditionelle ­Bauweise nach neuesten Standards.

Aus Vision wird Wirklichkeit

Anfang 2024 schickte ‚Lehm Ton Erde Baukunst‘ einen Lehmbau-Experten nach Kamerun. Gemeinsam mit jungen kameruner Männern, die sich für eine Ausbildung im Lehmbau interessieren, werden zunächst Bodenproben auf ihr Potenzial getestet.

Beim Bauen mit Lehm in regenreichen Gebieten wie Kamerun kommt es entscheidend auf die Details an, um langlebige, robuste Wände zu garantieren. Die Feuchtigkeit des Stampflehms ist dabei ebenso entscheidend wie die Verdichtung der Wand und ein gutes Fundament, das vor aufsteigender Nässe schützt, sowie ein Dach als effektiver Regenschutz. Sogenannte Erosionsbremsen müssen in die Wände integriert werden, da der kräftige, monatelang anhaltende Monsun für einen erheblichen Abrieb sorgen kann.

In die Verschalung wird das Material geschüttet und – da Elektrizität nicht zur Verfügung steht – mit selbstgebauten Handstampfern verdichtet. Eine mühsame und bei der Hitze mehr als schweißtreibende Arbeit. Der Vorteil des ‚Sommerbaus’ ist allerdings, dass die errichteten Wände bis zur Regenzeit durchgetrocknet sind und man danach sehr schnell erkennt, ob sich alle bedachten Details tatsächlich bewährt haben, um Langlebigkeit zu garantieren.

Unsere Hoffnung ist es, die traditionelle Baukunst vor Ort durch moderne Techniken wieder zu beleben und weiterzuentwickeln. Viele junge Männer in Kamerun sind interessiert, dieses Handwerk zu erlernen.

Die ersten Wände wecken Interesse und eröffnen neue Perspektiven:

  • Gebäude in traditioneller Bauweise und einer
    zeitgemäßen Umsetzung
  • Stabiler Lehmbau als Garant für Lebensqualität
    in Einklang von Mensch und Natur

Dabei ist es ein vorrangiges Ziel, hier eine Ausbildung zu ermöglichen, die das lokale Handwerk stärkt, Arbeitsplätze zu schaffen und im Sinne des kulturellen Erbes auch die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Was wir ermöglichen wollen, ist nicht weniger als a) der Bau eines eigenen Hauses, eines Heims, in dem man bleibt, auf b) einem Campus, der auf Jahre Arbeit bietet und c) durch Arbeit und Ausbildung die Zukunft für viele Menschen in ihrer Heimat sichert.

Mit Martin Rauch und seinem Team von Lehm Ton Erde Baukunst haben wir im ‚Claystorming‘ bereits ein erstes Modell für unseren gesamten ZUTUA-HAMAMI-Campus erarbeitet.